Die ersten Perlen wurden im Altertum durch Zufall von Fischern entdeckt; als kostbares Juwel faszinierten sie den Menschen seit jeher als Symbole der Liebe, der Freude und des Glücks. Diese sogenannten echten oder Naturperlen waren ihrer Seltenheit wegen allerdings höheren Schichten vorbehalten.
Perlen, vielfältig in ihren Grössen, Farben und Formen, haben ausser ihrem zarten Glanz und milden Schimmer die Herkunft gemeinsam: Sie entstehen in perlbildenden Muscheln, von denen einige Arten im Salzwasser, andere im Süsswasser leben. Eine Verletzung oder ein winziger Fremdkörper reizt die Tiere, Perlmutter abzusondern und den Fremdkörper in konzentrischen Kreisen zu umwachsen. Seit die Menschen der Natur dieses Geheimnis abgelauscht haben, gibt es Zucht- oder Kulturperlen verschiedener Arten.
Allerdings kann der Mensch wohl die Initialzündung geben, doch was die Muschel daraus erzeugt, ist nicht wesentlich beeinflussbar. Deshalb sind grosse, vollkommen runde Kulturperlen mit hohem Lüster und makelloser Oberfläche Raritäten und deren Preis entsprechend hoch. Die Zucht von Kulturperlen ist zudem äusserst aufwändig und zeitintensiv. Zu Beginn des Prozesses steht die Muschelzucht selbst, indem von einer bestimmten Muschelart eine Vielzahl an Muscheln produziert werden muss, bevor bei jeder einzelnen in mühsamer Handarbeit ein runder Perlmutterkern und ein Stückchen Epithel aus einer anderen Muschel einoperiert wird. Die Muscheln bleiben dann je nach Art während ein bis drei Jahren in Netzen im Wasser, wobei sie mehrmals jährlich von Verunreinigungen gesäubert werden müssen. Gewässerverschmutzung und Temperaturschwankungen beeinflussen die Menge und die Qualität der Perlen.